Rosa – ihren Vornamen hat sie von Rosa Luxemburg. Sie hat viele deutsche Bücher gelesen, von Thomas Mann, Hermann Hesse, Günter Grass, Heinrich Böll, Übersetzungen allerdings, denn Deutsch lernt sie erst seit kurzem. „Ich bin in Syrien mit der deutschen Kultur aufgewachsen“, erzählt sie und natürlich drängt sich mir sofort die Frage auf, wie das denn sein kann.
Sabine Stamer trifft...
- keine -


Als Rose Volz-Schmidt zum ersten Mal schwanger wurde, rechnete sie nicht mit Problemen. Schließlich war sie vom Fach, arbeitete seit Jahren als Sozialpädagogin in der kirchlichen Familienbildung. „Ich war eine unfassbar optimistische Schwangere“, erklärt sie mir lachend in ihrem Büro an der Hoheluftchaussee.

Als der Airbus A380 zum ersten Mal vom Boden abhob, da hat sie geweint. Sabine Fernau erinnert sich an eine Veranstaltung auf dem Werksgelände in Finkenwerder. „Dort habe ich einen Film über den ersten Flug gesehen, lauter Anzugmänner um mich herum und mir rollten die Tränen über die Wangen, weil dieses Wahnsinnsflugzeug tatsächlich flog.“

Am liebsten hätte sie ein Haus, dem Bauhausstil ähnlich, mit einer sehr puristisch eingerichteten Eingangshalle, schwarzer Boden, viel Glas ... Und dann hängt da nur dieses eine Bild. „Boah, Hammer!“ begeistert sich Renate Krümmer. Dieses eine Bild zeigt in fluoreszierenden Farben eine hummerrote Ellipse auf pink verlaufendem Untergrund. Einstweilen hat es, 120 mal 95 cm groß, einen prominenten Platz gleich am Eingang der Galerie „Krümmers Fine Art“ in Hamburg-Eppendorf.

In der Wüstenoase Palmyra sprengten IS-Terroristen den 2000 Jahre alten Triumphbogen in Schutt und Asche. In Timbuktu zündeten Islamisten die historische Bibliothek mit ihren jahrhundertealten Manuskripten an. Und in Bagdad zerschlugen Plünderer die Vitrinen des Nationalmuseums, raubten 15000 Artefakte. „Als ich die Bilder aus Bagdad das erste Mal sah, habe ich geweint“, sagt Gisela Graichen.

Ihr Motto heißt „no surrender“, nicht nur weil es von Bruce Springsteen stammt. Langen Atem behalten, zäh sein und immer dranbleiben, lautet ihre freie Übersetzung, oder: Über Pannen vorwärts! The Boss sei ihr Lieblingsmusiker, erzählt sie mir in einem Café nahe der Elbphilharmonie. Springsteen oder was würde sie dort gerne mal hören? „Das Adagietto von Mahler und ein Cello-Konzert von Dvořák!“

Ihr Durchbruch kam 1999 mit Boris Becker. „Bin ich schon drin?“, staunte er für AOL über den kinderleichten Zugang zum Internet. Die Verblüffung war echt, der Spruch stand nicht im Drehbuch, erinnert sich Petra Felten-Geisinger. Seit drei Jahrzehnten produziert sie Werbefilme: „Like Ice in the Sunshine“ für Langnese; „Sippin on Bacardi Rum“; Krombacher, eine Perle der Natur; das Unterwasserwohnzimmer für ein wasserdichtes Sony-Tablet. Auch „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“ stammt aus ihrem Haus. Der graubärtige Friedrich Liechtenstein tanzte für Petra Felten-Geisinger mit dem Electrolux-Staubsauger, bevor er sich für Edeka in die Badewanne legte.

Sie hat ein schönes, ein besonderes Gesicht: katzenhafte Augen, hohe Wangenknochen und glatte blonde Haare. In kobaltblauem Hosenanzug und passenden Pumps posiert Johanna Christine Gehlen für den Fotografen vor der bunt gestrichenen Wand in einer ehemaligen Schule. Hier probt das Ensemble des St. Pauli Theaters für das Musical „Hamburg Royal“. Prüfende Blicke wirft sie auf den kleinen Monitor der Kamera, gibt dieses und jenes Detail zu bedenken, während ich einfach finde, dass sie auf jedem Foto klasse aussieht.

Duzen ist eigentlich gar nicht ihr Ding. Aber als einer der Vorstände fragte: „Frau Heinacher, haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns im Team alle duzen?“, da wollte sie nicht hintanstehen. Gut, dann duz ich jetzt mal meinen Vorstand, hat sie sich gedacht. Klingt ja auch komisch, wenn eine der in Englisch geführten Sitzungen so eröffnet wird: „Good morning, Sarah, Marc ... – and Miss Heinacher-Lindemann.“

Ein Schuss Tragik, ein Schuss Komik – Stoffe, die beides in sich tragen, faszinieren sie. Ruth Toma schreibt Drehbücher. Sie tastet sich durch Grenzbereiche des Daseins, sucht nach den wirklich wichtigen Dingen des Lebens und nach dem ironischen Dreh in der Geschichte.