Bei Manuela Rousseau klingelt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Beiersdorf AG. Ob sie Interesse habe, im Aufsichtsrat mitzuwirken, fragt er. Ihr Herz schlägt höher, ihre Gedanken fangen an zu rasen: Wie kommt er denn auf mich? Bin ich überhaupt qualifiziert? Kann ich das mit meiner Familie vereinbaren? Oh Schreck, was sagt mein Chef dazu? „Hallo, Frau Rousseau“, sagt die Stimme am anderen Ende, „sind Sie noch da?“
Sabine Stamer trifft...


Liest sie ihre Zeitung morgens lieber auf Papier oder auf dem iPad? Das ist ihr ganz egal. Vor ein paar Jahren hat sie noch gesagt, ein Buch zu lesen ohne umzublättern, das sei kein Vergnügen. Heute sieht sie das ganz pragmatisch: „Viele Bücher sind ja so wahnsinnig schwer. Wir müssen jetzt nicht mehr so große Handtaschen haben. Ein iPad passt in jede Tasche.“ Gabriele Beger ist begeistert von den Möglichkeiten, die digitale Technologien schaffen.

Sonntag Morgen in der Laeiszhalle. Die Musiker des NDR Sinfonieorchesters treten heute mit Koffern an, denn im Anschluss an das Konzert geht es gleich auf Tourneereise nach Polen. „Eigentlich“, erklärt mir Andrea Zietzschmann, „waren unsere Termine schon straff geplant. Aber dann hat uns die deutsche Botschaft in Warschau sehr eindringlich klar gemacht, dass ein Empfang beim Staatspräsidenten angesichts der aktuell schwierigen politischen Beziehungen ein wichtiges Signal setzen würde.“ Die Musik als diplomatisches Mittel? Ja, das hat sie schon häufiger erlebt.

Petra Oelker ist gerade im Endspurt, als wir uns das erste Mal treffen. Sie schreibt an den letzten Kapiteln für ihren neuen Roman „Emmas Reise“, der im kommenden Herbst erscheinen wird, und sie ist im Verzug. Eigentlich hätte sie schon abgeben müssen. Das mache sie etwas nervös, zumal sie eigentlich gar nicht schreiben könne, gesteht sie mir gleich zur Begrüßung. Ach, das kann ja interessant werden: eine Schriftstellerin, die nicht schreiben kann!

Als wir uns in ihrem Labor im Heinrich-Pette-Institut auf dem UKE-Gelände treffen, gibt es gerade ein aktuelles Problem. Lassafieber in Deutschland. Vor einigen Wochen war in Köln ein Patient daran gestorben, dessen Bestatter ist ebenfalls erkrankt. Und nun scheint sich noch jemand mit dem Tropenvirus infiziert zu haben. Sollte sich das bewahrheiten, wird Dr. Marylyn Addo ihn behandeln.

Ihre ersten tieferen Einblicke in deutsche Gewohnheiten bekam Nancy Corbett nicht in Hamburg, sondern am Fuß des Hindukusch. Drei Jahre lang war sie in Afghanistan, zunächst in Kabul und dann als Gast der Bundeswehr im Camp Marmal, wo sie mit ihrem Mann, ebenfalls amerikanischer Diplomat, in einem kleinen Container wohnte. Täglich aß sie in der deutschen Cafeteria und ging zum Sport ins Fitness-Studio der Bundeswehrsoldaten.

Großes Gedränge herrscht in den Redaktionsräumen des Straßenmagazins Hinz & Kunzt in der Altstädter Twiete. Verkäufer, Mitarbeiter und Presseleute füllen den großen Eingangsraum mit der Kaffeetheke und dem Verkaufstresen, Fernseh- und Fotokameras fokussieren eine freundlich und zurückhaltend lächelnde Frau in schwarzem Kleid mit weißen Punkten, rotem Strickschal und Stiefeletten. Birgit Müller steht heute im Mittelpunkt – und das ist ihr gar nicht recht.

Zu gerne hätte sie als Kind diese schwarzen Keramikmasken gehabt, die man sich in den sechziger Jahren gern an die Wand hängte oder hinstellte. Negerfiguren (ja, so sagte man damals, ohne mit der Wimper zu zucken), die im Zuge einer vom Kolonialgeist geprägten Afrika-Romantik sehr beliebt waren. Aber ihre Eltern befanden, das sei Kitsch, und so musste Sabine Schulze warten, bis sie erwachsen war und sich auf Flohmärkten selbst eine Sammlung zusammenkaufen konnte.

Sie hat eine Mission: „Lebe dein Leben! Geh deinen Weg!“ Und sie hat eine Zeitschrift. Die hat sie sich gekauft, um ihre Mission zu verwirklichen. Mut gehört dazu. Und eine Vision. Beides hat sie und das war ihr einziges Eigenkapital. Denn Geld fehlte ihr, als sie dem Verlag Gruner & Jahr 2009 das Frauenmagazin emotion abkaufen wollte. Geschafft hat sie’s trotzdem. „Ich bin 1981 mit meiner Mutter aus Polen hierher gekommen. Wir hatten nichts. Vielleicht habe ich deshalb keine Angst zu scheitern."

Sie glaubt, die Lieder sind eigentlich schon fertig und suchen sich dann aus, zu wem sie kommen. Wenn Anna Depenbusch Songs schreibt, sitzt sie an ihrem Klavier und wartet. Und wartet. „Man muss Bereitschaft zeigen“, betont sie, „dann kommen die Lieder angeflogen.“