Nach zwölf Jahren im Ausland kommen wir zurück und versuchen erstmal, ein Haus zu kaufen, spazieren in diesen Hauskauf aber wie die ahnungslosen Weihnachtsgänse und verlieren fast unsere Ersparnisse und den Glauben an ehrbare Kaufmannstraditionen. Im Supermarkt wundern wir uns über all die geduldigen Kunden, die ganz brav unbezahlte Akkordarbeit leisten. In den Schulen registrieren wir etwas fassungslos, wie die Schüler sich durch den grauen Schulalltag kämpfen und weder Spaß haben, noch besonders viel lernen.
Aber wir genießen frisches Brot in allen Variationen; Handwerker, die (meist) wissen, was sie tun; Bürgersteige zum Flanieren und funktionierende öffentliche Verkehrsmittel. Wir bewundern, wie sich der Osten über 20 Jahre nach Öffnung der Grenze entwickelt hat. Was für eine historische Leistung – diese friedliche Revolution!
Es gibt viele gute Seiten an Deutschland, die wir im Ausland vermisst haben, und so kamen wir zurück mit der Absicht, Deutschland zu lieben, mussten aber häufig feststellen: Deutschland will gar nicht geliebt werden.
Wir betrachten Deutschland durch die amerikanische und die französische Brille, was keineswegs bedeutet, dass woanders alles besser ist, aber es ist eben anders. Und oft kann man daraus lernen.
Ein persönlicher Erfahrungsbericht kombiniert mit politischer Analyse.
Aus dem Inhalt:
Im Schlaraffenland der Schnäppchenjäger . Zurück im deutschen Alltag . Letzter Halt vor der Zonengrenze . Nur nicht im falschen Chor singen! . Aus dem Plattenbau nach Afghanistan . Wendekinder machen sich selbständig . Glückskiller Schule . Zwischen Kadavergehorsam und Chaos . Familienmodelle: drei Jobs für zwei Personen . Zum Geburtstermin bei den Rolling Stones . «Marathon – das packst du nicht!» . Es geht nicht ums Laufen, es geht ums Leben . Der arbeitslose Kunde . Mit Yoga in den Gartenbau . Leben ohne Schweine-Mettwurst . Bericht zur Lage der Nation an einem Beispiel . Kann man Liebe kaufen? . Unser Europa der Eliten . Ein Porsche ist ein Porsche ist ein Porsche ... . Jeder hält sich für den kleinen Mann