Ballett-Tage – intime Kunst
Sehr geglückte Eröffnung der Hamburger Ballett-Tage mit „Peer Gynt“. Hier kommt die eher verworrene Story von Henrik Ibsen zu Glanz. Was für eine körperliche und geistige Leistung! Wie viel die Tänzerinnen und Tänzer von sich preisgeben! Eine sehr intime Kunst. „Mannomann, von den drei Stunden der Vorstellung hatte er sie ja eineinhalb Stunden auf dem Arm!“ raunt mir meine Nachbarin voller Bewunderung für die Haupttänzer zu. Anrührend, wie zart sich Alina Cojocaru und Carsten Jung während des Applauses umfassen, vorsichtig, als seien sie aus Porzellan, verbeugen sich nicht nur vor dem Publikum, sondern auch voreinander, machen ihre Achtung voreinander geradezu fühlbar. Und wie fühlen sich wohl die Musiker im Orchestergraben, die drei Stunden gespielt haben, ohne gesehen zu werden?